Veilchen
Bedeutung
Verschiedene mythologische Erzählungen über die Veilchen waren schon den Griechen bekannt, die das Veilchen mit Io in Verbindung brachten. Ioplokos oder ioplokamos wurden dunkelgelockte Frauen genannt und iostephanos bedeutete veilchenbekränzt, was bei Pindar als Name für die Stadt Athen steht. Sagen erklärten den Namen dahin, dass jonische Nymphen diese Blume dem Jon bei der Gründung Athens darbrachten oder dass sie Zeus seiner Geliebten der Königstochter Io, als süsse Speisen geboten habe. Die antiken Autoren unterscheiden drei Gruppen von Veilchen: die blauen (schwarzen oder purpurnen), das eigentliche Ion (Viola odorata), auch ion to melan (Schwarzveilchen bei Theophrast), ion porhyrun (Purpurveilchen bei Dioskurides) und Viola purpurea (bei den Römern) so genannt; das weiße Veilchen, ion to leukon oder leukoion, bei den Römern Viola alba (Plinius), pallens viola (Vergil), leucoium (Columella); und das gelbe Veilchen, leukoion melinon (Dioskurides), viola lutea (Plinius), viola crocea (Albertus Magnus).
Nutzung
Veilchen als Heil- und Küchenpflanzen
Duftveilchen, insbesondere März- und Parmaveilchen, spielten lange Zeit eine wichtige Rolle in der Kräuterkunde. Außer im Bereich der Naturheilkunde, insbesondere der Aromatherapie, finden sie keine Verwendung mehr. Blüten von Duft- und Hornveilchen lassen sich ebenso wie Stiefmütterchenblüten auch kulinarisch verwerten und gehören beispielsweise zu den Zutaten des ursprünglichen Birne Helene-Rezepts. Die bekannten Veilchenpastillen werden allerdings mit synthetischen Veilchenduftstoffen (Jononen) aromatisiert.[15] Mit Veilchen aromatisierter Likör heißt Crème de Violette und wird mindestens seit dem frühen 19. Jahrhundert hergestellt.
Veilchen in der Parfümerie
Die Blüten von März- und Parmaveilchen sind seit Jahrhunderten zu kosmetischen Produkten verarbeitet worden. Das natürliche Veilchenblütenabsolue ist heute praktisch verschwunden und wird von der Kosmetikindustrie durch die synthetischen Jonone ersetzt. Veilchenblätterabsolue (von Viola odorata) wird dagegen weiterhin in großem Umfang bei der Parfümproduktion eingesetzt. Sogenanntes "natürliches Veilchenparfüm" wird überdies seit langer Zeit aus der so genannten Veilchenwurzel/Iriswurzel gewonnen, dabei handelt es sich um getrocknete Rhizome verschiedener Irisarten.Fotos & Texte